Flockenflaum zum ersten Mal zu prägen
mit des Schuhs geheimnisvoller Spur,
einen ersten schmalen Pfad zu schrägen
durch des Schneefelds jungfräulicher Flur –
kindisch ist und köstlich solch Beginnen,
wenn der Wald dir um die Stirne rauscht
oder mit bestrahlten Gletscherzinnen
deine Seele leuchtende Grüße tauscht.
Christian Morgenstern (1871-1914)
(…dass es sich im Ötztal gut sommerfrischen, winterwandern und kuren lässt, weiß man schon lange: verantwortlich dafür sind u.a. die heißen Schwefelquellen in Längenfeld. Schriftdokumente belegen, dass die aussergewöhnliche Heilwirkung des Wassers schon im Mittelalter von den Menschen im Tal genutzt wurde – deren wohltuende Kraft wußte etwa der Schriftsteller Christian Morgenstern (1871–1914) für sich zu nutzen. Außerdem fand Morgenstern in der Abgeschiedenheit des Ötztales, abseits vom Getriebe der Städte die Ruhe zum Schreiben. Von der unberührten Natur des Ötztals inspiriert entstanden zahlreiche seiner Gedichte.)